Wohnungseinbruch und Fahrradklau 2013

Wohnungseinbruch und Fahrradklau – wie können wir uns schützen?

Wohnungseinbrüche und Fahrraddiebstahl sind leider auch in Nuthetal ein Problem. Da stellt sich natürlich die Frage: Was kann man tun, um sich vor Einbrechern und Fahrraddieben zu schützen? Auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung der SPD-Nuthetal am 22.11.2012 hat Polizeihauptkommissar Frank Heinchen wertvolle Tipps gegeben, wie man den Ganoven das Leben möglichst schwer machen kann.

Schutz vor Wohnungseinbruch

„Sehen Sie sich Ihr Haus aus dem Blickwinkel eines Ganoven an“, meint Frank Heinichen und zählte dann auf, was Ganoven gerne sehen: Ein Grundstück in Autobahnnähe, einen leeren Carport, teure HiFi-Anlagen und Kunst durchs Fenster, eine von der Straße abgewandte Seite, die durch dichte Bepflanzung schlecht einsehbar ist. Schön sei es auch, wenn tagelang die Rollläden heruntergelassen seien und die Post aus dem Briefkasten quelle. Dann geht der Einbrecher hinter das Haus, hebelt vorzugsweise die Terrassentür oder ein Fenster auf, hält sich 8 Minuten im Haus auf, sucht nach allem, was er mit sich tragen kann – also möglichst klein und wertvoll ist – und verschwindet mit Geld oder Schmuck auf Nimmerwiedersehen.

Nach dem Rat des Fachmanns sollte man also weder Reichtum leicht einsehbar präsentieren noch das Grundstück zu dicht bepflanzen. Vor allem aber sollte man das Aufhebeln von Fenstern und Türen verhindern. Es ist die häufigste Art, auf die die Einbrecher in die Häuser gelangen. Schwachpunkte sind dabei meist die Fenster, die man aber nachrüsten und mit sogenannten Pilzkopfverriegelungen versehen kann. Auch aufschraubbare Zusatzverriegelungen sind möglich. Schon mit einer niedrigen Widerstandsklasse kann das Fenster 3 bis 5 Minuten Widerstand gegen Einbruchversuche leisten. „Damit haben Sie die meisten Einbrecher schon abgeschreckt“, meinte Heinichen. Ein abschließbarer Fenstergriff allein helfe aber nichts, meinte er. Er nütze nur dann etwas, wenn das nicht aufhebelbare Fenster eingeschlagen wird, um dann mittels Griff das Fenster zu öffnen. „Davor schrecken aber die meisten Einbrecher zurück“, sagte Heinichen. Das Vorgehen sei zu laut, zu auffällig, zu langwierig und zu verletzungsgefährlich. Auch die Gitterroste von Kellerlichtschächten sollten gesichert werden und auch Fenstervergitterungen seien denkbar. „Aber denken Sie daran“, meinte Heinichen. „Sperren sie die Einbrecher aus, aber sich nicht ein. Wenn es brennt, sollten Sie aus dem Keller noch nach draußen gelangen können.“
Und bei allen guten Tipps riet Heinichen dennoch dazu, dass jeder seine Werte dokumentiert. „Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Deshalb: Sichern Sie Ihre Familienfotos auf CDs! Den Computer könne Sie ersetzen, die Fotos nicht, Wenn Sie Erbstücke haben, wertvollen Schmuck, machen Sie Fotos und erstellen Sie eine Liste. Sonst wissen Sie im Falle des Falles gar nicht mehr genau, was Ihnen eigentlich abhanden kam.“

Weitere Informationen und ein interaktives Musterhaus gibt es unter www.k-einbruch.de.

Schutz vor Fahrradklau

Eine Binsenweisheit vorneweg: Wo viele Fahrräder stehen, werden viele gestohlen. Von Videoüberwachung an solchen gefährdeten Plätzen hält Frank Heinichen jedoch wenig. „Erstens muss das jedenfalls im öffentlichen Raum genehmigt sein“, meinte er „und außerdem ziehen sich die Diebe einfach eine Kapuze vor den Kopf, dann kann man sie nicht erkennen“. Der beste Schutz vor Fahrraddieben sei die Sicherung des Fahrrads. Am günstigsten sei es, wenn mit einem massiven Schloss Vorder- und Hinterrad zusammengeschlossen werden. Vor allem aber muss das Rad außerdem so an Fahrradständer, Zäune, Bäume, Laternenpfähle angeschlossen sein, dass man es nicht wegtragen kann.

Heinichen empfahl auch die polizeiliche Codierung des Fahrrads. Das sei besser als die Rahmencodierung der Hersteller, bei denen jeder Hersteller sein eigenes Prinzip habe. Die Polizei verwende bundeseinheitlich eine 16-stellige Nummer, mit der die Anschrift und der Name des Besitzers verschlüsselt werde. Die Codierung werde mittels Aufkleber deutlich angezeigt. Bei einer Fahrradkontrolle könne die Polizei dann z. B. nachfragen, wo der Betreffende wohne. Wer das nicht wisse, habe schlechte Karten.

Weitere Tipps gibt es unter www.polizei-beratung.de